CannaBusiness® Archiv 2001
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Hanf und Gesundheit
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Vortragsprogramm Referenten & Vorträge


"Hanf & Gesundheit": Vortragsprogramm der CannaBusiness® 2001

SAMSTAG, 25.08.2001

11.00 Uhr: Werner Sack / Ex-Jugendrichter, Frankfurt

12.00 Uhr: Prof. Dr. Roland R. Theimer / Uni Wuppertal

13.00 - 14.00 Uhr: Mittagspause

14.00 Uhr: Dr. med. Martin Schnelle / Europ. Institut f. onkologische + immunologische Forschung, Berlin

15.00 Uhr: Dr. med. Claude Vaney / Leiter MS-Klinik Montana, Schweiz

16.00 Uhr: Dr. med. Franjo Grotenhermen / Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin, Köln

SONNTAG, 26.08.2001

11.00 Uhr: RA Robert Wenzel / Rechtsanwalt, Hamburg

12.00 Uhr: Dr. Christian Steup / THC Pharm GmbH, Frankfurt

13.00 - 14.00 Uhr: Mittagspause

14.00 Uhr: RA Sebastian Glathe / Rechtsanwalt, Freiburg

15.00 Uhr: Mathias Bröckers / HanfHaus GmbH, Berlin

16.00 Uhr: Franz Niewelt / DROB Recklinghausen



Werner Sack, Jugendrichter i.R.

SAMSTAG, 25.08.2001 11.00 Uhr:
Natur-Cannabis für Kranke
Rechtliche und tatsächliche Möglichkeiten: Jetzt und in Zukunft


Die Abgabe von Cannabis-Präparaten für medizinische Zwecke ist in der Bundesrepublik zur Zeit noch auf wenige Indikationen und wenige Präparate beschränkt. Die medizinische Anwendung von Cannabis als Naturprodukt, also in Gestalt von Haschisch oder Marihuana, wird praktisch nicht disku-tiert. Hanf ist aber eine seit Jahrtausenden bekannte Heilpflanze, die noch vor circa 100 Jahren in unseren Apotheken gehandelt und von Ärzten verordnet wurde.
Bei der glücklicherweise in den letzten Jahren in Gang gekommene Debatte, Cannabis wieder als Medikament nutzbar zu machen, ist der Einsatz von Naturhanf aus unterschiedlichen Gründen kein Thema. Die Diskussion wird weitgehend von Medizinern und Pharmazeuten geprägt, beziehungswei-se von deren Argumentationsketten beherrscht. Neben dem Hinweis auf die verbotsbedingten Be-schaffungsprobleme wird die mangelnde Dosierbarkeit der nicht standardisierbaren Naturprodukte eingewandt.
Diese Diskussion halte ich längst noch nicht für abgeschlossen - es gibt sogar Entwicklungen, die sie in ganz neuem Licht erscheinen lassen. Besonders wegen des enormen Kostenvorteils der Naturpro-dukte gegenüber industriellen Präparaten sollte die Auseinandersetzung weitergeführt werden. Dazu möchte ich beitragen.


  • geboren * 1944
  • 1. Studium: Rechtswissenschaft
  • 2. Studium: Pädagogik
  • Abschlüsse: 1. u. 2. Juristisches Staatsexamen
  • Diplompädagoge für Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung


  • Jetzt: Supervisor (DGSV), in Ausbildung zum Diplomsupervisor an der Universität Gesamthochschule Kassel

    Berufl.Tätigkeit:
  • mehr als 20 Jahre Richter,
  • davon ca 17 Jahre als Strafrichter, davon 10 Jahre als Jugendrichter in Frankfurt am Main


  • Seit Ende 2000 aus gesundheitlichen Gründen im Ruhestand

    Ehrenamtliche Tätigkeiten:
  • 13 Jahre Elternvertreter, darunter u. a. Drogenbeauftragter des Frankfurter Stadtelternbeirats
  • Gründungs- und Bundesvorstandsmitglied der Neuen RichterVereinigung
  • Gründungs- und Beiratsmitglied der ACM (Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin)
  • Sprecher des Fachbeirats des Frankfurter Drogennotrufs


  • Zahlreiche Veröffentlichungen und öffentliche Vorträge zu Themen des Drogengebrauchs, inbesondere zu Cannabis



    Prof. Dr. Roland R. Theimer

    SAMSTAG, 25.08.2001 12.00 Uhr:
    Hanf - die verleumdete Nutz- und Schutzpflanze für Mensch und Natur.


    Hanf (Cannabis sativa L.), eine der ältesten Nutzpflanzen des Menschen, liefert neben extrem reiß- und wasserfesten Fasern und Schäben (Kurzfasern) Blattwerk und Hanfsaat als Nahrung und Futter für Tiere. Diese Speise- und Nutzhanfsorten enthalten nur ca. 0.3% der Haschisch-Droge THC und sind daher in der Europäischen Union im Gegensatz zu den Drogenhanfsorten zum Anbau zugelassen. Hanfsaat ist ein hochwertiges Nahrungs- und Futtermittel, enthält zu ca. 30% ein wertvolles, cholesterinfreies Speiseöl mit der bestmöglichen Kombination an Fettsäuren (Öl-, Linol-, Linolen-, und Gamma-linolensäure). Zudem liefert Hanfsaat ca. 25% hochwertiges Protein, alle essentiellen Aminosäuren sowie Mineral- und Ballaststoffe. Die Hanfpflanze wächst in 100 Tagen zur Reife, benötigt weder Nachdüngung noch chemischen Pflanzenschutz, lockert den Boden und entgiftet ihn durch Bindung der allgegenwärtigen Schwermetalle. Die Resistenz von Hanf gegen Schädlinge aller Art und seine Produktion natürlicher Biozide werden z.Zt. intensiv erforscht.
    Speisehanf ist daher die ideale Nahrungs-, Nutz- und Schutzpflanze mit sehr anpassungsfähigen Zuchtsorten für praktisch alle Klima- und Bodenverhältnisse.


    geboren am 27.06.1941 in Sternberg.
  • Promotion 1968 (Dr. rer. nat.) in Pflanzenphysiologie an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München.
  • Forschungsaufenthalt an der University of California, Santa Cruz, CA, U.S.A. (1968-1971)
  • Habilitation im Fach Botanik 1973 (LMU München)
  • Professor und Leiter der Abteilung "Zellphysiologie" der Botanischen Instituts der LMU (1975-1985)
  • Lehrstuhl "Physiologische Chemie der Pflanzen" an der Bergischen Universität, Fachbereich Chemie, Wuppertal (1985- ).


  • Forschungsschwerpunkte: Lipidstoffwechsel bei Ölnutzpflanzen, Nachwachsende Rohstoffe, Ökophysiologie, Botanik der Nahrungs- und Heilpflanzen.
    Lehre: Pflanzenbiologie und -biochemie für Lebensmittel-Chemiker



    Dr. med. Martin Schnelle (Europäisches Institut für onkologische und immunologische Forschung, Berlin)

    SAMSTAG, 25.08.2001 14.00 Uhr:
    Anorexie/Kachexie bei Krebs- und AIDS-Patienten


    Anorexie (Appetitlosigkeit) und Kachexie (Abmagerung) schränken die Lebensqualität von Krebs- und AIDS-Patienten insbesondere in den späteren Stadien der Erkrankung sehr häufig massiv ein. Obwohl die Ursachen für diese Erscheinungen noch nicht vollständig aufgeklärt sind, haben Anorexie/Kachexie bei Krebs und AIDS doch gemeinsame Entstehungsmechanismen. Im Gegensatz zum Gewichtsverlust durch Hungerperioden, ist die Abmagerung bei Krebs und AIDS nicht nur ein Ergebnis von reduzierter Nahrungsaufnahme. Komplexe Interaktionen zwischen dem Nerven, Hormon-, Immun- und anderen Organsystemen treten hinzu und verursachen weit reichende Störungen auf nahezu allen Ebenen des Stoffwechsels.
    Der Aufnahme von Cannabis (z.B. Rauchen von Marihuana oder Verzehr von Haschischzubereitungen) wird schon sehr lange eine starke Anregung des Appetits zugesprochen. In einigen kleinen klinischen Studien der Phase II und einer Phase-III-Studie wurde der appetitstimulierende Effekt des Hauptinhaltsstoffes von Cannabis, Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC), bei Krebs- und AIDS-Patienten demonstriert.
    THC wurde 1991 in den USA für die Behandlung des AIDS-Wasting zugelassen. Für Patienten mit fortgeschrittener Krebserkrankung muss der klinische Nutzen von THC bzw. Cannabis jedoch erst noch gezeigt werden.


  • Klinischer Wissenschaftler und Projektleiter am Europäischen Institut für Onkologische und Immunologische Forschung in Berlin
  • Forschungsschwerpunkt: Cannabis
  • Ausbildung zur "Männlichen Krankenschwester" an der Charité Berlin
  • Medizinstudium an der Humboldt Universität Berlin, Universität Witten / Herdecke und der Freien Universität Berlin
  • Abschluß "Dr. med." der Universität Witten / Herdecke




  • Dr. med. Claude Vaney / Chefarzt MS-Klinik Montana, Schweiz

    SAMSTAG, 25.08.2001 15.00 Uhr:
    Cannabis und THC in der Behandlung von Spastizität bei Patienten mit Multipler Sklerose


    Von den einen verflucht, von den anderen hochgelobt; die Hanfpflanze lässt keinen gleichgültig! In der heutigen Zeit der heftigen Kontroverse um die Legalisierung von Cannabis ist es wichtig, sachlich über den möglichen medizinischen Nutzen, aber auch die Grenzen von Cannabis und seinem Hauptwirkstoff THC (Tetrahydrocannabinol) zu berichten. Dies soll in dieser Übersicht anhand der Behandlung der Spastizität bei Patienten mit Multipler Sklerose geschehen, zumal der oft therapieresistente Charakter dieses Symptoms die Suche nach unkonventionellen Massnahmen zu ihrer Linderung hinreichend rechtfertigt.

    Der Vortrag wird folgende Bereiche behandeln:

  • Zum Krankheitsbild der Multiplen Sklerose
  • Kausale Behandlungsmöglichkeiten der Multiplen Sklerose
  • Entstehung der Spastik bei MS und ihre Folgeerscheinungen
  • Medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten der Spastik
  • Cannabis und THC
  • Historik der medizinischen Anwendung von THC
  • Einsatz von Cannabis zur Spastizitätssenkung bei MS
  • Postulierter Wirkmechanismus von THC
  • Toxizität des THC



  • * 1951, verheiratet, zwei Kinder

    1972 - 1978 Medizinstudium in Bern

    seit 1990 Chefarzt der Neurologischen Rehabilitationsabteilung, Berner Klinik, Montana

    Mitgliedschaften:

  • SNG Schweizerische Neurologen Gesellschaft
  • SGNR Schweizerische Gesellschaft Neurorehabilitation
  • RIMS Rehabilitation in Multiple Sclerosis (Präsident)
  • SNR Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (Revisor)
  • SMSG Schweizerische MS-Gesellschaft (Vorstandsmitglied u.Aerztl. Beirat)
  • SPV Schweizerische Parkinson Gesellschaft (Vorstandsmitglied)
  • Quadrimed
  • Walliser Aerztegesellschaft
  • Groupement des neurologues du canton du valais (Präsident)


  • Dr. med. Franjo Grotenhermen / Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin, Köln

    SAMSTAG, 25.08.2001 16.00 Uhr:
    Cannabis als Medizin: Wirkungsweise, Nebenwirkungen, Wechselwirkungen


    Dieser Vortrag vermittelt einen Überblick über die Wirkungsweise der Cannabinoide sowie über verschiedene praktische Aspekte, die bei einer therapeutischen Verwendung von Cannabisprodukten von Interesse sind, darunter Nebenwirkungen, Gegenanzeigen, Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und Fragen der Dosierung und Dosisfindung.
    In den vergangen 15 Jahren wurde ein neues Signalsystem des Körpers entschlüsselt, ein System aus spezifischen Proteinen auf der Oberfläche von Körperzellen, an die Cannabinoide binden, sogenannte Cannabibinoid-Rezeptoren, und aus körpereigenen Substanzen, die an diese Rezeptoren binden, sogenannte Endocannabinoide. Die wichtigsten Nebenwirkungen einer Cannabistherapie, die bei einer Überdosierung auftreten, betreffen Psyche und Kognition sowie das Herzkreislaufsystem. Sie sind überwiegend mild und vorübergehend. Es sind Wechselwirkungen mit einer Anzahl von Substanzen bekannt. Diese sind zum Teil erwünscht, da sie sich therapeutisch ergänzen, und zum Teil unerwünscht. Schwerwiegende unerwünschte Wechselwirkungen sind bisher nicht bekannt geworden. Die Ansprechbarkeit auf eine Therapie mit Cannabis und die Empänglichkeit für bestimmte Nebenwirkungen ist individuell variabel, so dass eine einschleichende Dosierung zur Findung der optimalen Dosis erwünscht ist, besonders wenn Cannabis oral verwendet wird.


    Franjo Grotenhermen, Jg. 1957, Dr. med., Mitarbeiter des nova-Instituts für ökologische Innovation, Vorsitzender der International Association for Cannabis as Medicine e.V.


    nova-Institut GmbH
    Goldenbergstrasse 2
    D-50354 Huerth

    Fon: 0221-139 25 79
    Fax: 0221-130 05 91
    International code: ++49
    E-mail: franjo.grotenhermen@nova-institut.de



    RA Robert Wenzel / Rechtsanwalt, Hamburg

    SONNTAG, 26.08.2001 11.00 Uhr:
    Der Weg zum Recht - Cannabis als Medizin


    Der Referent zeigt auf, dass die strafbewehrte Prohibition des Arzneimittels Cannabis verfassungswidrig ist und skizziert Lösungsoptionen einer legalen Verwendung und Anwendung von Cannabis als Arzneimittel. Der Referent fordert niedergelassene Ärzte auf, sich auf Ihre Therapiefreiheit zu berufen, sich gegen § 13 Abs. 1 S. 3 BtMG zu wenden und Patienten in Ihrem Anliegen, sich mit Cannabis zu therapieren, zu unterstützen.

    Der Vortrag greift folgende Fragestellungen auf:
  • Arzneimittelzulassung abwarten?
  • Gesetzgeberische Entscheidung?
  • Entscheidung des BVerfG ?!
  • Der derzeitige Stand der Strafrechtsprechung zur Verwendung von Cannabis/Marihuana

  •     a. Anbau
        b. Einfuhr
        c. Erwerb
        d. Duldung - 23 EGGVG
  • Der derzeitige Stand der Erlaubnisverfahren der Patienten
  • Alternativen zum individuellen Erlaubnisantrag - Optionen

  •     a. Körner-Gutachten
        b. Anträge von niedergelassenen Ärzten - Therapiefreiheit, Anwendungsprivileg


    geb. 1965, verheiratet, 1 Kind

    nach dem Abitur tätig als Surflehrer und Filialleiter eines Sportgeschäftes
  • 1990 - 1994 Studium der Rechtswissenschaften in Bremen
  • 1995 - 1998 Studium der Kriminologie in Hamburg
  • 1997 - 1999 Referendariat in Hamburg
  • seit 1999 wissenschaftlicher Mitarbeiter in Bremen (Prof. Dr. Lorenz Bölliger)
  • seit 2000 Zulassung als Rechtsanwalt in Hamburg
  • Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin/Köln
  • Vorstandsmitglied des Norddeutschen Instituts für Kriminologische Forschung/Hamburg
  • Mitglied in der DGRA
  • Vertretung von Patienten in Antragsverfahren "Cannabis als Medizin" beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte und in Strafverfahren


  • www.jur-anwalt.de

    Tel. +49 (0)40 - 420 66 66



    Dr. Christian Steup / THC Pharm GmbH, Frankfurt

    SONNTAG, 26.08.2001 12.00 Uhr:
    Zitrone gegen Vitamin C, Cannabis gegen Dronabinol - der Versuch einer Versachlichung der Debatte um Cannabis in der medizinischen Therapie


    Cannabis gehört zu den traditionellen Arzneimitteln und kommt schon seit über 3000 Jahren zur Anwendung . In der Folge des Aufbaus einer hochprofitablen chemischen und pharmazeutischen Industrie nach dem zweiten Weltkrieg geriet allerdings die Verwendung dieses nicht sehr gewinnträchtigen natürlichen Rohstoffes in Vergessenheit. Während die medizinische Cannabisforschung um die Jahrhundertwende noch recht aktiv war, ließ das Interesse ab den 30er Jahren aufgrund fehlender standardisierter Präparate und ab den 60er Jahren aufgrund der Stigmatisierung von Hanfprodukten stark nach.
    Die Vollsynthese des Cannabiswirkstoffes und Umbenennung von THC zu Dronabinol entkoppelte in den 80er Jahren den Wirkstoff von der Pflanze und ermöglichte so die Zulassung von Marinol durch Unimed. Nach der Änderung des Betäubungsmittelgesetzes im Februar 1998 wurde es möglich den Cannabiswirkstoff auch in Deutschland zu verschreiben.

    Die 1996 von Betroffenen gegründete THC-Pharm entwickelte daraufhin ein Verfahren, den Hauptwirkstoff Dronabinol aus Faserhanf herzustellen, da die Verwendung von THC-reichem Hanf weiterhin verboten bleibt.


    Der verheiratete Vater von zwei Söhnen begann nach dem Abschluss des Medizinstudiums mit dem Pharmaziestudium, das er 1995 als Apotheker abschloss. Seine wissenschaftliche Neugier drängte ihn, ein eigenes Labor aufzubauen, dass sich auf die Synthese komplexer Wirk- und Heilstoffe spezialisierte. Positive Erfahrungen eines befreundeten querschnittgelähmten Biochemikers, der Cannabis zur Linderung auftretender Spastiken einsetzte, führten zu der Idee, Dronabinol zu synthetisieren und als Rezeptur auf den Markt zu bringen.
    Dazu wurde 1996 gemeinsam mit zwei unabhängigen Beratern aus dem Umwelt- und dem Finanzbereich die THC-pharm GmbH gegründet. Ziel der Gesellschaft ist die legale Erforschung und Bereitstellung von dringend benötigten Medikamenten aus Cannabis und anderen nachwachsenden Rohstoffen für eine Vielzahl von medizinischen Indikationen.
    Hierbei soll besonders auch auf den Gebieten geforscht werden, die aufgrund einer zu kleinen Patientenzahl oder fehlender Patentierbarkeit für die pharmazeutischen Konzerne als unattraktiv gelten (sogenannte "Orphan drugs"). Christian Steup ist seit 1996 Geschäftsführender Gesellschafter der THC-pharm GmbH.



    RA Sebastian Glathe / Rechtsanwalt, Freiburg

    SONNTAG, 26.08.2001 14.00 Uhr:
    Das aktuelle Führerscheinrecht


    Wer Drogen konsumiert oder sonst mit ihnen Umgang hat, ohne zu konsumieren und gleichzeitig Inhaber einer Fahrerlaubnis ist, läuft in der Bundesrepublik spätestens seit Mitte der 90iger Jahre zunehmend Gefahr, die Fahrerlaubnis entzogen zu bekommen, wenn die zuständige Führerscheinbehörde Kenntnis von diesem Umstand erlangt.
    Auch wenn die Fahrerlaubnis nicht in allen Fällen sofort entzogen wird, geht doch im Regelfall ein sogenanntes Fahreignungsüberprüfungsverfahren dem möglichen Entziehungsverfahren voraus. Unter einem Fahreignungsüberprüfungsverfahren versteht man behördlich angeordnete Maßnahmen, wie Drogenscreenings auf Grundlage einer Urin- oder Haarprobe oder aber ein fachärztliches Gutachten oder gar eine medizinisch-psychologische Untersuchung.
    Dienen die Drogenscreenings dazu, einen aktuellen (Urinprobe) oder über einen längeren Zeitraum anhaltenden (Haargutachten) Betäubungsmittelkonsum beim betreffenden Fahrerlaubnisinhaber nachzuweisen, soll durch das fachärztliche Gutachten und insbesondere durch die medizinisch-psychologische Untersuchung, die körperliche und seelisch - geistige Überprüfung der Kraftfahreignung des Probanden sichergestellt werden.
    Gegen die verfassungsmäßige Gültigkeit der derzeit angewandten Vorschriften und die daraus resultierende Behördenpraxis bestehen erhebliche Bedenken.


  • Jurastudium in Freiburg, Lausanne, München und Frankfurt (Main)
  • Staatsexamen in Freiburg (Breisgau)
  • seit 1992 als Anwalt zugelassen
  • seit 1997 als Fachanwalt für Strafrecht tätig
  • 1996 Gründung der eigenen Kanzlei in Freiburg (Breisgau)


  • Nach der Arbeit: intensive Beschäftigung mit den schönen Dingen des Lebens wie Musik & Kunst, alte Autos, Sport & Reisen



    Mathias Bröckers / HanfHaus GmbH, Berlin

    SONNTAG, 26.08.2001 15.00 Uhr:
    Drogenkrieg gegen Unterhosen


    Nicht nur in der Drogenpolitik ist Prohibition der falsche Weg, auch im Verbraucher- und Gesundheitsschutz machen Hanfverbote krank und drängen gesunde Produkte vom Markt. Mathias Bröckers, Gründer des HanfHauses, berichtet von den Schwierigkeiten, legale Hanfprodukte auf den Markt zu bringen - kaum eines der über 100 Produkte, die das HanfHaus seit 1993 aus Hanf entwickelte, wurde in seiner Geschichte nicht mindestens einmal beschlagnahmt. Der letzte und spektakulärste Fall: das Vogelfutter "Hänfling".

    Mathias Bröckers ist Herausgeber und Ko-Autor der deutschen Ausgabe von Jack Herers "The Emperor Wears no Clothes" ("Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf", Zweitausendeins-Verlag) und Gründer der HanfHaus GmbH.


    Franz Niewelt / DROB Recklinghausen

    SONNTAG, 26.08.2001 16.00 Uhr:
    Der Stellenwert von Cannabis in der Arbeit einer Drogenberatungsstelle - Ein historischer Rückblick auf 3 Jahrzehnte


    Der Stellenwert von Cannabis in der täglichen Praxis von Drogenberatungsstellen hat sich im Laufe der letzten 3 Jahrzehnte stark verändert: einst als Einstiegsdroge und direkten Weg in den Abgrund verteufelt, muß diese Einschätzung heutzutage stark relativiert werden. Ärzte, Wissenschaftler und Drogenberater stellen mehr und mehr fest, daß Cannabis völlig neu bewertet werden muß.

    Der Vortrag widmet sich den folgenden Punkten:

  • Perspektiven für den pädagogischen Umgang mit Jugendlichen, die Cannabis konsumieren
  • Cannabis: Einstiegsdroge oder Ausstiegsdroge?
  • Elternnot: Ich kiffe, wie sag ich es meinem Kind?
  • Aktuelle Trends



  • *1950, verheiratet, zwei Kinder (10 + 14 Jahre)

    Sozialpädagoge, Drogenberater

    Abschluß: Diplom - Sozialpädagoge
    Graduierungsarbeit 1978: "Cannabis - ein sozialpädagogisches Therapeutikum? Plädoyer zur Entkriminalisierung der Drogenszene"

  • seit 1963 Reisen ins europäische Ausland,
  • 1965 erste Erfahrungen im arabischen Kulturkreis
  • ab 1968 kontinuierliche Feldforschung zumThema Cannabis in der Großregion Mahgreb bis Nepal
  • seit 1979 Mitarbeiter in der professionellen Drogenhilfe
  • seit 1982 Leiter der Beratungsstelle
  • seit 1993 Geschäftsführer des Trägervereins "Rauschmittelprobleme e.V."


  • Projekte:
  • Anonyme Drogenberatung Recklinghausen
  • Fachstelle für Suchtprophylaxe Recklinghausen
  • Psychosoziale Betreuungsstelle Castrop-Rauxel
  • Psychosoziale Betreuungsstelle Datteln
  • DROB - Mobil
  • DROB - Druck (Beschäftigungsprojekt)